„Es war ein gebrauchter Tag für uns“, so das Fazit von Kristijan Pejinovic nach der zweiten Saisonniederlage der Oberschwaben. „Wir haben heute vielleicht gerade 70 Prozent von dem gebracht, was wir normal bringen. Aber es gibt eben auch mal solche Tage und wer weiß, wofür es gut war.“ Das sagte der TTF-Präsident natürlich auch mit Blick auf das Liebherr Pokal-Finale in knapp vier Wochen. „Das Team wurde heute auch ein Stück weit auf den Boden zurückgeholt und hat gesehen, dass man sich auch in Zukunft jeden Erfolg hart erarbeiten muss.“

Durch die Niederlage im Spitzenspiel ist im oberen Tabellenbereich alles dichter zusammengerückt. Die TTF bleiben Spitzenreiter mit 20:4 Punkten, doch sitzen ihnen nun die nach Minuspunkten gleichauf liegenden Saarländer sowie drei weitere Teams mit jeweils sechs Minuspunkten im Nacken. Es empfiehlt sich also schon, das letzte Bundesligaspiel im alten Jahr – am Freitag, den 21.12., in Ehingen gegen den Mitkonkurrenten Mühlhausen – zu gewinnen, um entspannt in die kurze Feiertagspause gehen zu können.

Vor 670 Zuschauern in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle lief es von Anfang an ungünstig für die erfolgsgewohnten Oberschwaben. Hugo Calderano, der einige Wochen pausiert hatte, fand gegen den bärenstarken Patrick Franziska zunächst gar nicht ins Spiel und verlor den ersten Satz klar. Und als er dann besser im Spiel war, lief es unglücklich und der heftig umkämpfte zweite Durchgang ging in der Verlängerung verloren. Kurzum, das Match ging weg und der Gastgeber führte.

Dies war noch kein Beinbruch, da eigentlich fast jeder Simon Gauzy einen Sieg über den Tschechen Tomas Polansky zutraute – und danach sah es zunächst auch aus, als der Franzose relativ zügig 2:0 Sätze vorlegte. Doch sein Gegner kam immer besser auf und traf plötzlich Traumbälle, während es bei dem Ochsenhausener nicht mehr richtig rund lief. Schließlich kam es zum Entscheidungssatz, der bis zum letzten Ball offen war, doch das bessere Ende lag auf der Seite Polanskys. 0:2 – jetzt sah es schon nicht mehr günstig aus.

Stefan Fegerl musste nun unbedingt gegen den 20-jährigen Slowenen Darko Jorgic gewinnen. Aber es war auch nicht der Tag des routinierten Österreichers, der seine Klasse nur im dritten Satz, den er mit 11:7 gewann, aufblitzen ließ. Ansonsten hatte Jorgic das Heft in der Hand. Nach exakt zwei Stunden war die Messe gelesen und der hohe Saarbrücker Sieg stand fest.

„Saarbrücken hat aber auch richtig gut gespielt und seine Chancen eiskalt genutzt. Sie waren heute die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen, Glückwunsch zum Sieg!“, zeigte sich Kristijan Pejinovic als fairer Verlierer. „Unser Gegner hat heute auch unsere Aufstellung sehr gut getroffen und den Aufstellungspoker gewonnen, doch das kann alles passieren.“ Die TTF Liebherr Ochsenhausen wollen die Niederlage schnell abhaken und es in den kommenden schweren Spielen deutlich besser machen.

1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0
Patrick Franziska – Hugo Calderano 3:0 (11:4, 13:11, 11:7)
Tomas Polansky – Simon Gauzy 3:2 (9:11, 5:11, 11:8, 11:8, 11:9)
Darko Jorgic – Stefan Fegerl 3:1 (11:3, 11:5, 6:11, 11:7)